Tagebuch eines Hartz IV Empfängers

Nachdem meine zahlreiche Bewerbungen wieder völlig vergebens waren, meldete ich mich mal wieder bei meiner Vermittlerin auf dem AA für einen sogenannten 1 €uro- Job an.
Mitte Februar bekam ich dann einen positiven Bescheid.
Der zuständige Träger ist der Arbeitslosenverband Potsdam.
Dort war ich bereits im vergangenen Jahr beschäftigt.
Damals war ich für ein halbes Jahr Hilfs- Hausmeister in der Max-Dortu-Schule Potsdam.
Der Job war sehr anstrengend, aber machte auch teilweise sehr viel Spass.
Wir waren damals mehrere Hartz IV- Emfpänger, deren Belegschaft ständig wechselte.

Nach einer kurzen Vorstellung Ende Februar, bekam ich die Tätigkeit als Hausmeister in der Kita Nuthewinkel zugeteilt. Dieses Mal bin ich jedoch Einzelkämpfer. Die Tätigkeit ist erst einmal befristet für ein viertel Jahr mit der Option auf Verlängerung. Ende April bekam ich dann jedoch “Verstärkung”

Die Kita ist in städtischer Hand. Man hat die Stelle als Hausmeister, nachdem der alte Hausmeister in den Ruhestand ging, einfach wegrationalisiert. So spart die Stadt und im Sinne der Definition der Arbeitslosigkeit falle ich ja aus der Statistik raus.
Seitdem füllen diese Stelle die sogenannten 1 €uro-Jobber mit mehr oder weniger Erfolg aus.
Man bekommt für so einen Job 1,30 €uro / h und arbeitet 15 Stunden in der Woche. Weitere 5 Stunden / Woche verbringt man mit Weiterbildung, Bewerbungstraining etc.
Damit man aber auch wirklich das volle Geld Netto verdient, fahre ich mit dem Rad zur Arbeit. Denn eine Monatskarte für die Öffentlichen würde den Verdienst um über 30 €uro schmälern.

Ein Hartz IV- Empfänger bekommt seit dem letzten Jahr Bundesweit 345,- €, plus Miete und anteilig Heizkosten. Somit trägt man selber die Kosten für Warmwasser, Strom, Hausratversicherung, Telefon, Internet etc.
Dann bleiben satte 200 €uro zum Leben und das ist man ganz schön knapp.

Man muss bedenken, es soll auch für Verbrauchsmittel ( Waschpulver etc. ) Kleidung, Kultur und notwendige Reparaturen reichen. Denn auch Elektrogeräte leben nicht ewig. Das Eintrittsgeld beim Arzt hab ich vergessen.

Also heißt die Devise Arbeiten. Wenn man keinen richtigen Job bekommt, muß also so ein 1 €uro Job her.

Ach so, die Erhöhung von 331,-€ OST auf 345 €uro Bundesweit finanziert der Staat durch eine indirekte Kürzung der späteren Altersrente.

Und das Geld bekommt man ja auch nicht ganz geschenkt.

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hat man in eine sogannte Arbeitslosenversicherung einbezahlt und wofür ist eine Versicherung da ?
Um im Ernstfall dafür einzustehen.
werden alle Geld und Sachmittel angerechnet. Also ein gewonnenes Auto oder geerbtes Geld kann man gleich beim AA abliefern. Auch das Jugendweihegeld der Kinder geht ans AA zurück.
hat man ja auch gearbeitet. Ich für meine Person, habe mir durch meine Arbeit auf dem Bau die Knochen kaputt gemacht und es dankt dir keiner. Dass man dann nach erfolgreicher Umschulung mit über 40 Lenzen keine richtige Arbeit findet, ist ja auch nicht gewollt. Denn mein Leben hab ich mir ein bissl anders vorgestellt.

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